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Isarbrücke Gottfrieding

Keine halben Sachen: Neue Brücke trotz Ortsumgehung


Als der Landkreis 1996 auf dem Gebiet der Gemeinde Gottfrieding - in Sichtweite der „alten“ Brücke - eine moderne und leistungsfähige Isarbrücke für die Ortsumgehung der Stadt Dingolfing (und auch Gottfriedings) baute, war es nicht denkbar, dass man ein Jahrzehnt später am traditionellen Brückenstandort die „alte“ Brücke abreißen und durch eine neue ersetzen würde. Mit Baujahr 1949 war sie in die Jahre gekommen, so dass sie zu Beginn des neuen Jahrtausends für den örtlichen Verkehr saniert und ertüchtigt werden sollte. Zur Erhöhung der Verkehrssicherheit hatte die Gemeinde 1996 eine Geh- und Radwegebrücke parallel zur Straßenbrücke gebaut. Bei der Bauwerksprüfung 2005, bei der auch Taucher eingesetzt wurden, stellte sich heraus, dass die Brücke zwischenzeitlich gravierende Schäden bekommen hatte, die eine sofortige Tonnagebeschränkung von bisher 12 auf 9 t zur Folge hatte. Der zunehmende Schwerverkehr (der zum Teil die Gewichtsbeschränkungen ignorierte), aber auch Streusalz hatten der Brücke stark zugesetzt. Ganz Gottfrieding war froh, dass der Kreistag die billigeren Varianten (Sanierung, dann Sperrung und Umleitung des Schwerverkehrs) nicht aufgriff, sondern innerhalb kurzer Zeit eine zweite Isarbrücke bei Gottfrieding plante und baute.
Für die 106 m lange Brücke hatte das Planungsbüro Prof. Dr. Bulicek (Passau) eine Stahlverbundbrücke über 3 Felder mit einer Bohrpfahl-Sondergründung als wirtschaftlichste Lösung vorgeschlagen. Der Überbau wurde im Baukastensystem (mit geschweißten Stahlhohlkästen) hergestellt und mit Sondertransportern (40 m lang, 40 t schwer) zur Baustelle gebracht. Aus wassertechnischen Gründen (Stützkraftwerk) wurde die neue Brücke um 80 cm angehoben. Dadurch mussten die Auffahrten beidseits der Brücke ebenfalls angepasst werden. Eine Neugestaltung der Straße und des Geh- und Radweges auf einer Gesamtlänge von 250 m wurde somit notwendig.

Die Pfeiler stehen auf 23 Meter langen ausbetonierten Stahlrohren, die 16 Meter tief in den Flussgrund einbinden und dort im Beton eingebettet sind. An der neuen Brücke (Breite von 7 m auf 11,75 m erweitert) ist jetzt auch ein Geh- und Radweg integriert, die Tonnage wurde von 12 bzw. 9 t auf 60 t erhöht. Nach dem Spatenstich am 31. Juli 2006 wurde sie nach knapp einjähriger Bauzeit mit einem bunten Fest für die gesamte Gemeinde am 25. Juli 2007 eingeweiht.

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