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Isarbrücke Ortsumgehung Gottfrieding

Keine Staus mehr und höchster Staatszuschuss der Geschichte


Die Isarbrücke der DGF 15 ist der neueste Brückenstandort über die Isar im Landkreis Dingolfing-Landau. Sie ist Teil der Ostumfahrung Dingolfing, die in den Jahren 1998 bis 2002 gebaut wurde. Ziel war es, den Ortskern der Stadt Dingolfing vom Durchgangs- und Schwerverkehr zu entlasten und die Verkehrsströme aus dem Vilstal (zu BMW und zur Autobahn) an der Stadt vorbeizuleiten. Dieser neu gebaute Streckenabschnitt gilt als Autobahnzubringer zur A 92, Anschluss Dingolfing-Ost.

Der gesamte Durchgangsverkehr aus dem Bereich Frontenhausen und Marklkofen (Industriestandort: Mann & Hummel, GIMA) musste auf der Staatsstraße 2111 Dingolfing durchqueren (Takko-Kreisverkehr, alte Isarbrücke, Aral-Kreuzung). Die Staatsstraße 2327 führte den Verkehr aus Reisbach und dessen Hinterland durch Frichlkofen über den Dingolfinger Herrenweiher zum Anschluss an die St 2111 beim Krankenhaus und von dort über die alte Isarbrücke zur A92. Abkürzungen führten über den „Lampl-Pass“ und stadtnah an Wohngebieten vorbei zu BMW und zur Autobahn. Regelmäßige Staus waren die Folge.

Verschiedene Lösungen – u. a. Westumfahrung mit Brücke über den Stausee und Tunnel an der Isarhangleite sowie unter dem Baugebiet Brunner Feld – wurden untersucht, bis man sich zur Ostumfahrung als bestmöglicher Lösung durchrang. Die weitläufige Umfahrung konnte aber, da die Trassenführung außerhalb des Stadtgebietes in Nachbargemeinden lag, von der Stadt Dingolfing nicht gebaut werden. Die „einfachste“ Lösung, dass die Staatsstraße 2327 nicht mehr durch Dingolfing verläuft – sondern bei Frichlkofen nach Norden über die Isar abbiegt und an die A92 anschließt – scheiterte am Freistaat Bayern. Die Bundesländer müssen ihre Staatsstraßen aus eigenen Steuermitteln finanzieren. Dafür war das Projekt bei Dingolfing schlichtweg zu teuer und auf Jahrzehnte nicht realisierbar. Bei kommunalen Straßen jedoch unterstützen Bundeszuschüsse aus der Mineralölsteuer die Straßenprojekte der Landkreise und Gemeinden.

Das Verkehrsproblem der Kreisstadt konnte nur mit Unterstützung und Mitwirkung des Landkreises schnell (heißt binnen 10 Jahren) und zufriedenstellend gelöst werden. Bürgermeister Erwin Rennschmid und Staatsminister Erwin Huber (Reisbach), der sich für das gesamte Projekt - vorab schon für die neue Autobahnausfahrt Dingolfing-Ost eingesetzt hatte, mussten nun den Kreistag als Unternehmensträger für das 20-Millionen-DM-Projekt gewinnen. Dabei hatten sie Landrat Heinrich Trapp auf ihrer Seite, dessen Anliegen es war, die Kreisfinanzen nicht zu stark zu belasten. Es gelang ihm, einen kombinierten Staatszuschuss von 87% (ein vor- und nachher nie wieder gewährter Höchstwert) zu erreichen, die Restkosten wurden zwischen Landkreis (25%) und Stadt (75%) geteilt.

Ein Bürgerentscheid in der Stadt Dingolfing, der davon ausging, dass der Freistaat als Bauherr hätte auftreten müssen und die Stadt hierfür keine Eigenmittel ausgeben sollte, fand mit 32% zu 68% keine Mehrheit.
Auch die Gemeinde Gottfrieding hatte durch die Ortsumfahrung erhebliche Vorteile. Das Dorf Frichlkofen bekam eine Umfahrung für die Staatsstraße von Reisbach. Frichlkofen, Gottfrieding und Gottfriedingerschwaige wurden von dem zunehmenden Verkehr entlastet, der aus Frontenhausen, Marklkofen und Reisbach kam. Auf dem Weg zur alten B11 bzw. zur A92 konnte man die Ortsdurchfahrt Dingolfing vermeiden. Die Gemeinde Gottfrieding mit Bürgermeisterin Anni Stierstorfer konnte sich – ohne die Gemeindefinanzen zu belasten - über verbesserte Verkehrsverhältnisse freuen.

Im Jahre 2012 optimierte der Landkreis den Autobahnzubringer von Frontenhausen/Marklkofen zur A92. Er ertüchtigte den Streckenabschnitt der DGF 15 von Ernsthof nach Frichlkofen (Verbreiterung von 5 auf 7 m mit begleitendem Rad- und Wirtschaftsweg). Seither kann der gesamte Verkehr, ohne durch Ortschaften fahren zu müssen, die Fernstraßen im Isartal erreichen.

Bei der Verkehrszählung 2015 überquerten die neue Isarbrücke (Gottfrieding 2) täglich 6.542 Fahrzeuge, davon 648 im Schwerverkehr. Sie entlasten die Isarbrücke 1 in Dingolfing (St 2111), auf der 17.877 Fahrzeuge (davon 520 Schwerverkehr) gezählt wurden.

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