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Isarbrücke Niederviehbach

Niederviehbach hat günstige Voraussetzungen für Flussübergänge

Die 2019 fertiggestellte Isarbrücke befindet sich in einem Bereich, in dem die Isar seit etwa 800 Jahren auf Brücken (vorher in Furten) überquert wird. Eine wasserundurchlässige Nagelfluhschicht in geringer Tiefe verhindert, dass sich die Isar tief eingräbt - so dass die Isar jahrhundertelang flach und breit (und oft in mehreren Flussarmen) an Niederviehbach vorbeifloss. Man geht davon aus, dass das Bauwerk etwa 20 Vorgängerbrücken hatte, die bis 1903 alle aus Holz waren und jedes Jahrhundert mehrmals durch Hochwasser, Eisstöße oder Unfälle mit Flößen zerstört wurden.

Keine Sanierung, sondern Neubau.
Die neue Brücke - ein Jahrhundertwerk?

Für 2015 war bei der Vorgängerbrücke (Baujahr 1955) nur eine Sanierung vorgesehen. Bei turnusmäßigen Untersuchungen stellten sich jedoch gravierende Mängel heraus, die auch dadurch entstanden waren, dass der Schwerverkehr Tonnagebeschränkungen ignoriert hatte. Auch nach einer Sanierung hätte die Brücke für schwere Fahrzeuge gesperrt bleiben müssen. Der Landkreis entschloss sich deshalb zu einem Neubau, da eine Umleitung des Schwerverkehrs über Niederaichbach oder Loiching vermieden werden sollte. Mit Gesamtkosten von 8,432 Millionen Euro ist die Brücke im Vergleich zu den vorher gebauten Isarbrücken Dingolfing-Ostumgehung, Gottfrieding, Loiching, Mamming und Teisbach die teuerste.

Besondere Extras wirkten sich auf die Bausumme aus:

  1. Um eine ganzjährige Sperrung zu verhindern, wurde die neue Brücke neben der alten gebaut und, nachdem diese abgerissen wurde, „eingeschoben“ (Mehrkosten von ca. 800.000 Euro). Den Verkehrsteilnehmern wurden deshalb 12 Monate längere Umleitungsfahrten mit zusätzlichen Spritkosten erspart.
  2. Die neue Brücke sollte auch einen Fahrradweg bekommen (Mehrkosten ca. 600.000 Euro).
  3. Versorgungsleitungen (Gas, Wasser, Telefon) sollten nicht mehr an die Brücke angehängt werden (Unterhaltskosten), sondern in einem gemeinsamen Düker unter der Isar hindurchgeführt werden. Am 14.7.2017 mussten die Unterdükerungsarbeiten ohne Erfolg abgebrochen werden. Der Untergrund war zu hart. Alle Bohrungen scheiterten, weil selbst Hightech-Bohrer sich festfraßen oder abbrachen. Plan B kostete Zeit (6 Monate Verzug) und Geld (ca. 600.000 Euro).
  4. Dagegen fiel der Wunsch der Wasserwacht nach einer Bootsrampe - um bei Einsätzen lange Umwege zu vermeiden - mit 40.000 Euro kaum ins Gewicht.

Historische Ansichten

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