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Isarbrücke Landau B 20

Von der Mautbrücke zur viel befahrenen Ortsumfahrung


Die neueste Landauer Brücke bei Flusskilometer 29,9 überspannt die Isar für die Bundesstraße 20, die auf der Route der alten Fernhandelsstraße von Salzburg bzw. Reichenhall über Straubing nach Regensburg bzw. nach Böhmen führte. Die frühen Jahre des Isarübergangs verlieren sich im Dunkel der Geschichte. Wahrscheinlich gingen Furten durch die seichten Wasserarme der Isar und Floßfähren dem ersten Brückenbau voraus. Zwischen der Isarbrücke bei München und der Isarmündung sind vor 800 Jahren nur zwei Brücken bezeugt: bei Landshut und bei Plattling. Weitere Brücken dürften im 13. Jahrhundert bei Freising, Niederviehbach, Dingolfing und Landau gebaut worden sein.

Dabei hatte Landau strategische Vorteile: Die Straße Landau, Trieching, Straubing verlief am Übergang vom Isarmoos zum Gäuboden. Somit hatte man auf der Straße meist festen Boden unter den Hufen und Rädern. Westlich der Linie Harburg-Pilsting breitete sich - zwei bis drei Kilometer breit - bis vor die Tore von Landshut (bei Altheim-Essenbach) eine Moorlandschaft aus, die mit „normalen“ Straßen nicht durchquert werden konnte. Mit erheblichem und wiederkehrenden Aufwand mussten die Anwohner dort Stempen in den Moorboden versenken, die auf einen schmalen Saumpfad das Einsinken der Menschen und Fuhrwerke in den Morast (meistens) verhinderten.

Als der Wittelsbacher Herzog Ludwig I., der Kelheimer, 1224 die Stadt Landau gründete, suchte er dafür einen unbewohnten Bergsporn zwischen den beiden Burgen der Ahauser (auf dem heutigen Kalvarienberg im Osten) und der Herren von Zulling-Ellenbrechtskirchen (auf dem Zanklberg im Westen) aus. Zugleich verlegte er die Fernhandelsstraße - die (landschaftsbedingt) auf der Trasse der jetzigen B20 nahe am Zanklberg vorbei verlaufen sein dürfte. Er zwang die Fuhrwerke, durch das Südtor in die Stadt zu fahren, die ummauerte Stadt zu durchqueren und nach dem Isartor die Mautbrücke zu benutzen.

1224 - 1960: Der Durchgangsverkehr (bis 1905 nur Fuhrwerke) muss über den Stadtberg und den oberen Stadtplatz die gesamte Stadt durchqueren. Die ersten Kraftfahrzeuge tauchen nach 1905 auf. Bis in die 1950er-Jahre kommt es zu schweren, tödlichen Verkehrsunfällen, wenn z.B. die Bremsen von Lastwägen am Stadtberg versagen.

1960 - 1991: Der Verkehr auf der B 20 durchquert die Neu-stadt auf der Straubinger Straße, biegt nach der Isarbrücke rechts ab – und umgeht somit die Altstadt mit Stadtberg und Oberem Stadtplatz. Die neue Trasse umgeht Landau im Westen und Südwesten und fädelt sich vor Fichtheim wieder in den alten Streckenverlauf ein.

ab 1991: Die zweite Ortsumfahrung beginnt bereits 10 Kilometer vor Landau, umgeht Trieching, Ganacker und Landau (nördlich der Isar). Für die neue Trasse zur Isarbrücke wird ein Damm geschüttet und der Zanklberg teilweise abgegraben. Der Streckenabschnitt mit der B20-Brücke kostet 33 Mio. DM und wird am 29. November 1991 dem Verkehr übergeben.

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