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Isarbrücke Dingolfing-Ost

Ein Brückenbau für die Stadtentwicklung


Die Stadionbrücke wurde in den Jahren 1971 bis 1973 von der Stadt Dingolfing unter Bürgermeister Heinz Heininger (1960 - 1990) erbaut. Im Zuge einer vorausschauenden Stadtentwicklung sollte sie den stark zunehmenden innerstädtischen Verkehr entflechten und geplante neue Baugebiete bzw. Stadtteile anbinden.

Nachdem die Hochwassergefahr durch die Fertigstellung der Staustufe (mit Stausee) 1957 weitgehend gebannt worden war, wurde die Krautau als neuer Stadtteil entwickelt. Außerdem plante die Stadt, links der Isar neue Baugebiete zu erschließen. Der gewachsene Wohlstand erzeugte eine starke Nachfrage nach Baugrund für Einfamilienhäuser.

1939 hatte die Stadt Dingolfing 4.801 Einwohner. Durch den Zuzug von Ausgebombten, Flüchtlingen und Heimatvertriebenen nahm die Einwohnerzahl bis 1946 auf 7.534 zu. Die Unterbringung so vieler Menschen konnte nur mit Zwangseinquartierungen in Privathäuser und nach Kriegsende durch Errichten von Notquartieren (Baracken) geregelt werden. Um der größten Wohnungsnot Herr zu werden, setzte der Staat zunächst auf Mietwohnungsbau in Wohnblöcken (z. B. Stadtteil Höll).

Mit zunehmendem Wohlstand, der mit staatlichen Lastenausgleichszahlungen, aber auch mit dem Aufblühen der Firma Glas zu tun hatte, setzte ein Boom beim Bau von Einfamilienhäusern ein. Die Firma Hans Glas hatte sich 1905 als Handwerksbetrieb in Dingolfing angesiedelt. Sie stellte Sämaschinen her. Als nach 1945 die traditionellen Absatzmärkte in Osteuropa wegbrachen, produzierten sie zunächst - nach italienischem Vorbild - Motorroller und ab 1955 Kleinwagen, zunächst das legendäre Goggomobil. Es folgte die Produktion von Mittelklassewagen. Mitte der 1960er-Jahre beschäftigte Glas in Dingolfing 3.500 Mitarbeiter. 1967 übernahm die BMW AG die Glaswerke und baute Dingolfing zum weltweit größten Produktionsstandort aus – mit zeitweise über 20.000 Mitarbeitern. Die Wachstumsimpulse wirkten sich nicht nur in der Stadt und im Landkreis, sondern in ganz Niederbayern aus. Neue Wohngebiete und Stadtteile wurden über den Neubau der Stadionbrücke erschlossen und angebunden.

Als die alte Isarbrücke im Dezember 1972 wegen Unterspülung und Einsturzgefahr gesperrt werden musste, erfolgte die Umleitung weiträumig über Teisbach. Bei weiteren Sperrungen und beim Ersatz-Neubau der „alten“ Brücke im Jahr 1992 half die neuere Stadionbrücke, weite Umwege zu vermeiden.

Als 1648 gegen Ende des 30-jährigen Krieges etwa 10.000 schwedische und französische Soldaten monatelang zwischen Mamming und Dingolfing biwakierten und Häuser besetzten, errichteten sie an der Stelle der heutigen Stadionbrücke eine weitere Isarbrücke, um ihre militärischen Optionen zu verbessern. Die Behelfsbrücke wurde nach ihrem Abzug wieder entfernt, um den bayerischen und österreichischen Truppen das Nachsetzen zu erschweren.

Der Name „Stadionbrücke“ stammt vom nahe gelegenen Isarwaldstadion. Die Stadionbrücke erschließt die Sportstätten und das Schulviertel für die nördlich der Isar gelegenen Stadtteile.

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