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Amsel, Drossel, Fink und Meisen und wie sie gut speisen

07.02.2024

Amsel, Drossel, Fink und Meisen und wie sie gut speisen 

Ein genauer Blick auf die Vogelfütterung am Landratsamt 

Dingolfing-Landau. Alles rund ums Thema Vogelfutter hat es bei der letzten Führung der Umweltstation des Landkreises am Landratsamt gegeben. Christina Straßer, Biodiversitätsberaterin des Landkreises, nahm dabei die Anwesenden mit auf eine Reise durch die Zeit. 

Los ging es bei den nacheiszeitlichen Buchenwäldern, die unsere Landschaft vor Jahrhunderten prägten. Mit etwa 50 verschiedenen Vogelarten konnte diese Zeit noch nicht mit großer Artenvielfalt punkten. Die Anwesenden waren erstaunt, dass hier gerade die Rodung der Wälder im Mittelalter eine positive Entwicklung brachte. Es entwickelten sich strukturreiche Offenlandlebensräume. Blütenreiche Wiesen, Äcker mit zahlreichen Wildkräutern und die Brachflächen der mittelalterlichen Dreifelderwirtschaft ließen unsere Artenvielfalt in Deutschland auf 256 verschiedene Vogelarten ansteigen. Viele dieser Vogelarten können wir auch heute noch an der Futterstelle beobachten. 

Straßer verwies auf Zeichnungen aus dieser Zeit, die tatsächlich bereits eine gezielte Fütterung von Singvögeln zeigen - wenn auch oft zu anderen Zwecken. Eine Auswahl an Zeichnungen und Pressebelegen aus den verschiedenen Jahrhunderten sowie einige der damals verwendeten Futtermittel konnten auf der Veranstaltung besichtigt werden. 

Ab Mitte des 19. Jahrhunderts begann schließlich das Artensterben, in dem wir uns auch heute noch befinden. Die ersten Naturschützer schlugen Alarm. Um den Rückgang aufzuhalten, gründeten sich daraufhin im 19. Jahrhundert in ganz Bayern zahlreiche Tierschutzvereine. Trotzdem ist die Anzahl der Vögel pro Quadratkilometer seither um 80 Prozent zurückgegangen. 

Gerade deshalb ist es wichtig, die neusten Erkenntnisse der Wissenschaft zu nutzen und richtig zu füttern. Denn falsche Fütterung tötet mehr Singvögel als sie rettet. So gingen alle Teilnehmenden gemeinsam an das Futterhäuschen im Innenhof des Landratsamtes und sahen sich an, worauf es bei einer guten Futterstelle ankommt. Um den Keim- und somit Krankheitsdruck an der Futterstelle zu reduzieren, ist es vor allem wichtig, dass die Futterstelle sauber, trocken und groß genug ist. Die Fläche, auf der Futter angeboten wird, sollte mindestens einen Viertel Quadratmeter ausmachen, damit sich die Vögel nicht in die Quere kommen. Auch zur Wahl der richtigen Futtermittel bot Straßer einen Überblick. So erfuhren die Anwesenden, dass beispielsweise Brot nicht nur ungeeignet ist, sondern für Vögel tödlich sein kann. 

Nach einem kleinen Austausch zu eigenen Erfahrungen, vielen neuen Anregungen und einem Rezept für das passende Futtermittel verließen die Teilnehmer das Landratsamt.
Wer einmal im Monat Informationsmaterialien zu aktuellen Themen im Naturschutz sowie zu weiteren Veranstaltungen der Umweltstation erhalten möchte kann sich unter Christina.strasser@landkreis-dingolfing-landau.de melden und sich in den Mailverteiler der Biodiversitätsberatung aufnehmen lassen. 

Kategorien: Pressemitteilung