Naturschutzgebiet Vilstal bei Marklkofen
Mitten im Landkreis liegt das Erholungsgebiet Mittleres Vilstal. Der Vilstalsee wurde 1972 bis 1976 zum Schutz vor Hochwasser angelegt. Der westliche Teil des Sees und der anschließende Bereich mit Wiesen, Gewässern, Röhricht und Gehölzbeständen wurde 1984 zum Naturschutzgebiet "Vilstal bei Marklkofen" erklärt. Es hat eine Größe von knapp 175 Hektar. Wegen der hohen Bedeutung für die Artenvielfalt die das Naturschutzgebiet auch überregional hat ist es Teil des europäischen Schutzgebietssystems Natura 2000.
Naturschutzgebiet Vilstal bei Marklkofen.
Dort entdeckt man eine Vielfalt von Naturschätzen. So zum Beispiel das im Vilstal heimische Blaukehlchen. Diese besondere Tierart benötigt für sein Brutgeschäft dicht bewachsene Schilfbestände, zum Ausschauhalten oder Singen einzelne höhere Schilfstängel und zur Futtersuche schütter bewachsene Freiflächen.
Blaukehlchen beim Singen
Doch nicht nur das Blaukehlchen brütet im Vilstal. In den artenreichen Wiesen, an den Uferbereichen und in den Schilfflächen befinden sich, meist von Menschen unbemerkt, versteckte Nester in denen Eier ausgebrütet und Jungvögel aufgezogen werden. Bei Störungen durch Menschen, Hunde oder auch Boote trauen sich die Elterntiere nicht mehr in ihre Nester, Eier und Jungtiere kühlen aus und sterben.
Um die Tiere im Naturschutzgebiet nicht zu stören ist es deshalb wichtig sich bei einem Besuch an folgende Verhaltensregeln zu halten.
- Auf den Wegen bleiben
- Angeln nur außerhalb der Schilfbereiche
- Hunde anleinen
- Segeln und Surfen mit großem Abstand zum Schilf
Wer diese Verhaltensregeln beachtet kann die Naturschönheiten des Gebietes in vollen Zügen genießen.
Das Naturschutzgebiet Vilstal bietet mit seinen unterschiedlichen Lebensraumtypen einen idealen Lebensraum für heimische Tier- und Pflanzenarten. Die vier wichtigsten Lebensraumtypen sind Fließgewässer, viel Schilf, Stillgewässer und große Flächen an Feuchtwiesen.
Das Fließgewässer – die Vils – ist der Mittelpunkt der Auenlandschaft. Sie versorgt das gesamte Feuchtgebiet mit Wasser und bestimmt mit regelmäßigen Überschwemmungen und den dabei mitgelieferten Nährstoffen die Qualität aller Lebensraumtypen. Doch auch sie selbst bietet einen Lebensraum für Tier- und Pflanzenarten. Durch das saubere Wasser und das unverbaute und strukturreiche Ufer fühlen sich besonders die Prachtlibellen hier wohl.
Ein weiterer Lebensraumtyp, der im Naturschutzgebiet Vilstal zu finden ist, ist das weitwachsende Schilf. Die großen Schilfflächen wirken wie eine „Kläranlage“. Sie ziehen giftige Schadstoffe aus Wasser und Boden, gleichzeitig pumpen sie Frischluft zurück. Außerdem bietet das imposante Gras vielen Tieren ganzjährig Schutz und Nahrung. Hier dann können seltene Vogelarten geschützt brüten.
Einen anderen Lebensraumtypen bieten kleine Stillgewässer. Diese sind gerade deshalb so wertvoll, weil sie sehr seicht sind und sich schnell erwärmen. Die „Seigen“ bestehen meist aus Resten des ursprünglichen Vilslaufes. Viele verschiedene Tierarten wie die Große Heidelibelle, viele Amphibien sowie Wasserschnecken und Krebse sind daher auf diese Stillgewässer angewiesen.
Den größten Schatz des Vilstal in Marklkofen stellen jedoch die großflächigen Feuchtwiesen dar. Bei genauerem Hinsehen lassen sich die unterschiedlichsten Schönheiten wahrnehmen, wie z. B. die artenreichen, bunten Frischwiesen, die Feucht- und Nasswiesen und die vereinzelt vorkommende Trollblume. Dazu kommen die nassen Sauergräser. Ausschlaggebend für eine anwachsende Vielfalt ist die pflegende Nutzung der Bauern.
Der Dunkle Wiesenknopfameisenbläuling bei der Ei-Ablage in den Feuchtwiesen der Vils.
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