Naturschutzgebiet Walperstettener Quellmoor
Foto: Lukas Mohaupt
Am südwestlichen Rand des Landkreises liegt in der Gemeinde Oberviehbach ein schmales und streifenförmiges Naturschutzgebiet, das 1994 ausgewiesene Quellmoor von Walperstetten. Mit einer Fläche von 4,23 Hektar ist es relativ klein, jedoch hat es eine wichtige naturschutzfachliche Bedeutung auf. Auch aus diesem Grund ist es seit 2001 ebenfalls im Verzeichnis des europäischen Schutzgebietssystems Natura2000 zu finden.
Abbildung: BayernAtlas
Ein kleiner Moorbewohner
Das Quellmoor ist unter anderem das Zuhause der Schmalen Windelschnecke – einer seltenen Art, die mit einer Größe von weniger als 2 Millimetern das Naturschutzgebiet im Verborgenen besiedelt. Was sie von den meisten anderen Windelschneckenarten unterscheidet: Ihr Gehäuse ist linksgewunden und hat fünf bis sechs „Zähne“ an der Öffnung. Die feuchten Bedingungen im Walperstettener Quellmoor erweisen sich als ideal für sie, die Streuschicht bietet ihr einen guten Lebensraum.
Haus der Schmalen Windelschnecke unter dem Mikroskop, Foto: Umweltstation
Die Lebensräume
Im Naturschutzgebiet kommen mehrere Lebensraumtypen vor, darunter die nährstoffarmen, kalkhaltigen Gewässer. Hier kommt ein großer Bestand der Armleuchteralge vor. Zudem wird das Wasser von der kleinen Wasserlinse besetzt. Zur zunehmenden Verlandung dieses Gewässers tragen der Schilfwuchs und das herabfallende Laub der umliegenden Bäume bei.
Der Walperstettener Bach, welcher durch das gesamte Quellmoor fließt, lässt sich als weiterer Lebensraum nennen. Aufgrund der sich regelmäßig ändernden Fließgeschwindigkeiten und des gewundenen Verlaufs handelt es sich hier um einen weitgehend naturnahen Bach, an welchem viele Hochstauden wachsen. Diese Hochstauden, wie die Rossminze oder der Gewöhnliche Wasserdost, stellen ebenfalls einen eigenen Lebensraumtyp dar.
Einen großen Bestandteil des Gebiets machen die Pfeifengraswiesen aus. Diese Wiesen sind zum Großteil auch von der Sumpf-Segge besiedelt, welche sich bei einer nicht stattfindenden Mahd stark vermehrt. Diese Wiesen sind unter anderem aufgrund der Entwässerung durch einen nahen Graben gefährdet. Das Pfeifengras und die in dieser Gesellschaft vorkommenden Arten sind auf die feuchten bis nassen Bedingungen des Moores angewiesen. Das Pfeifengras erhielt seinen Namen übrigens aufgrund der besten Eignung zur Reinigung von Pfeifen. Hier war man bei der Benennung sehr direkt.
Beim angrenzenden Wald handelt es sich um einen Auenwald mit Erlen und Traubenkirschen. Dieser besteht vor allem im Norden und der Mitte des Gebiets, wo sich auch einige Quellaustritte befinden.
Histor. Aufnahme vom Nov. 1986, Foto: F. Winkler
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