Landratsamt Dingolfing-Landau Landratsamt Dingolfing-Landau
Politik

Etwas Geschichte

Der Kreis Lomza existiert in seiner Gestalt erst ein halbes Jahr. Aber seine historische Tradition ist sehr reich und zählt tausende Jahre. Sie ist auch mit dem deutschen Bischof dem Heiligen Brunon aus Querfurt in Sachsen verbunden.

Der heilige Brunon wurde 974 im Schloss in Querfurt westlich von Merseburg geboren.

Er ging in die Domschule in Magdeburg wo er 995 zum Kanoniker ernannt wurde. 997 begab er sich zusammen mit Otto III. nach Rom. Er trat in der Abtei in Awentyn den Benedektinern bei, legte 999 das Klostergelübde ab und nahm den Namen Bonifaci an. Im Jahr 1001 erhielt er den Titel eines Missionärs-Erzbischofs und begab sich nach Polen. Mit Unterstützung des polnischen Herrschers Boleslaw Chrobry machte er sich auf ins heidnische Land der Jacwinger mit der Mission, die Grundlage für den Evangelismus zu legen. Während dieser Reise musste er durch den heutigen Kreis Lomza auf der Trasse von Plock am Ufer der Flüsse Narew und Biebrza entlang. Am 9. März 1009 starb er mit 18 Gefährten durch die Hand von Jacwingern bei Wizna (Kreis Lomza) den Martertod. Boleslaw Chrobry kaufte seinen Leichnam von den Heiden. Einige Historiker lokalisieren den Todesort weiter nördlich auf dem Gebiet von Suwalki oder in den Masuren. Gemäß der Tradition und den historischen Hinweisen gründete der heilige Brunon während seiner Reise eine Kirche auf einem Hügel die sog. Heilige Wawrzync Anhöhe in Stare Lomza oberhalb des Flusses Narew. Die Kirche des Heiligen Wawrzync bei der Burg in Stare Lomza (5 km östlich von der heutigen Stadt), war die älteste Kirche im Nord-Osten Polens. Der heilige Brunon ist seit 1963 der Patron der Lomzaer Diözese sowie der Pfarreigemeinde, die einige Dörfer des Kreises umfasst.

Man muss dabei hervorheben, dass sich außer der Anhöhe des Heiligen Wawrzync in Stare Lomza auch eine Burgruine befindet, der sog. Königin Bona - Berg. Der Name steht im Zusammenhang mit dem Aufenthalt der Frau des Königs Zygmunt der Alte im XVI.Jh. in Lomza. Sie war eine italienische Prinzessin aus dem Geschlecht der Sforz und hatte einen großen Einfluss auf die wirtschaftliche Entwicklung dieser Region. Am Beispiel nur dieser zwei historischen Personen ist zu sehen, wie tief unsere geschichtlichen Verbindungen mit der westlichen Zivilisation reichen.

Bereits im XV. Jh. war Lomza eine wichtige Stadt Mazowiens und Standort der Lomzaer Herrscher. Ein Teil des heutigen Kreises gehörte zu den Ländereien Wiznas, deren Herrscher in Wizna ansässig waren. Nach 1526, als Mazowien zur Krone gehörte, waren die Gebiete Lomzas und Wiznas wichtige Verwaltungseinheiten in der Woiwodschaft Mazowien.

Im XIX. und XX. Jh. spielte Lomza nicht nur die Rolle des Kreissitzes, sondern war von 1866 - 1914 auch Gouvernementsitz und in den Jahren von 1975 -1998 Woiwodschaft.