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Schritt für Schritt zu einem intakten Moor

22.09.2023

Schritt für Schritt zu einem intakten Moor
Erste Maßnahme zur Verbesserung des Wasserhaushaltes abgeschlossen 

 

Dingolfing-Landau. Ein erster Schritt zur Optimierung des Wasserhaushalts einer Teilfläche im Königsauer Moos ist vollendet: Dazu wurden in einen Graben zwei Stauwehre eingebaut.

Bei einer gemeinsamen Begehung haben sich Regierungspräsident Rainer Haselbeck und Landrat Werner Bumeder am Freitag zusammen mit Fachleuten ein Bild davon gemacht. 

„Die Moore im Isartal – insbesondere das Königsauer Moos – haben eine herausragende Bedeutung für den Wasserhaushalt, den Klima- und Artenschutz und damit auch für uns Menschen“, sagte Regierungspräsident Rainer Haselbeck. „Deshalb bezuschusst die Regierung von Niederbayern diese Maßnahme zu 90 Prozent mit Mitteln aus dem bayerischen Moorschutzprogramm und steht voll und ganz hinter dem Vorhaben – insbesondere, weil intakte Moore effektive Kohlenstoffspeicher sind und eine bedeutende Rolle im Klimaschutz einnehmen.“ 

Landrat Werner Bumeder erinnerte an die vorausgegangenen langjährigen Vorarbeiten und Planungen. Vor knapp 30 Jahren hatte der Kreistag beschlossen, wichtige Niedermoorbereiche in öffentliches Eigentum zu überführen – und damit die Weichen für ein Zukunftsprojekt gestellt. Bis heute konnte der Landkreis rund 200 Hektar ökologisch wertvolle Moorflächen im Königsauer Moos sichern und optimieren.

Seit 2020 wurden rund 40 Hektar angekauft. Der Eigenanteil des Landkreises beläuft sich auf rund 500.000 Euro (zehn Prozent). Die Regierung von Niederbayern hat für den Grunderwerb in den letzten drei Jahren rund 4,6 Millionen Euro Landesmittel beigesteuert. 

Das aktuelle Vorhaben bewirkt auf einer Fläche von rund 26 Hektar eine Anhebung der Wasserstände. Haupteigentümer im Umgriffsgebiet sind der Landkreis Dingolfing-Landau und die Bundesrepublik Deutschland (Bundesstraßenverwaltung). Die Maßnahme zur Sanierung der Wasserstände im Königsauer Moos wird als zweistufiges Verfahren realisiert.

In Stufe 1 wurden im August dieses Jahres in einem etwa 300 Meter langen Teilabschnitt des Weidgrabens zwei Stauwehre eingebaut. Mithilfe beidseits abschließender Trägerbohlenwände wird dort der Grabenwasserpegel angehoben. 

Nach zwei bis drei Vegetationsperioden erfolgt der nächste Schritt: Dann wird ein drittes Stauwehr installiert und eine Teilableitung gestaltet, die eine bessere Verrieselung des Wassers im Moorkörper ermöglichen soll. 

„Das Königsauer Moos ist eines der bedeutendsten Niedermoorgebiete Bayerns und gehört zu den wertvollsten und prägendsten Landschaften unseres Landkreises“, sagte Landrat Werner Bumeder bei der Begehung. „Unser Ziel ist es, im Sinne des Arten- und Klimaschutzes auf einer möglichst großen Fläche im öffentlichen Eigentum die Wasserstände wieder anzuheben, ohne angrenzende Privatflächen zu beeinträchtigen.“ 

An der Begehung nahmen neben dem Regierungspräsidenten, dem Landrat und Wolfram Güthler vom Bayerischen Staatsministerium für Umwelt und Verbraucherschutz auch Fachleute aller drei Projektpartner teil – des Landkreises Dingolfing-Landau, des Landschaftspflegeverbandes Dingolfing-Landau e. V. und der Regierung von Niederbayern.

Kategorien: Pressemitteilung