Millionenprojekt nimmt Formen an; Neuer Geh- und Radweg zwischen Landau und Ganacker: Fertigstellung im September
03.05.2023
Millionenprojekt nimmt Formen an; Neuer Geh- und Radweg zwischen Landau und Ganacker: Fertigstellung im September
Dingolfing-Landau. Derzeit wird ein lang gehegter Wunsch zahlreicher Landkreisbürger in die Tat umgesetzt: Zwischen Landau und Ganacker entsteht entlang der Kreisstraße DGF 26 ein neuer Geh- und Radweg. Landrat Werner Bumeder sowie die Bürgermeister Matthias Kohlmayer (Landau) und Martin Hiergeist (Pilsting) haben sich vor Ort über den Baufortschritt informiert.
„Dieser Radweg bildet einen weiteren Baustein hin zu einem noch fahrradfreundlicheren Landkreis“, sagte Landrat Werner Bumeder. „Nicht nur für die Freizeit, sondern auch für die alltäglichen Fahrten zur Arbeit, zur Schule oder zum Einkaufen ist diese kurze und schnelle Verbindung nach Landau bestimmt für viele Bürger sehr von Vorteil.“
Die Bauausführung liegt beim Landkreis, die ersten Planungen waren auf Veranlassung des Marktes Pilsting und der Stadt Landau a.d.Isar erfolgt. Jahrelang stand die Verwirklichung des Projekts in den Sternen, weil die Finanzierung vor allem aufgrund der teuren Brücke über die Autobahn schlichtweg nicht möglich war. Doch Ende 2020 legten Bund und Länder ein Sonderprogramm „Stadt und Land“ auf, wonach es für Radwege 80 Prozent Zuschuss aus Bundesmitteln gibt – und zwar auf fast alle entstehenden Kosten. Voraussetzung war allerdings, dass noch bis 31. Dezember 2021 ein Förderantrag mit allen Planunterlagen eingereicht wird und die Bauausführung einschließlich Abrechnung bis Ende 2023 abgeschlossen ist.
Diese Chance wollten sich die beteiligten Kommunen nicht entgehen lassen. Unter Federführung des Planungsbüros OBW aus Landau ging man die Planung an. Landschaftsplaner, Baugrundgutachter, Tragwerksplaner für die Bauwerke, Kampfmittelerkundung, Abstimmung mit der Autobahn, Sicherheitsaudit – alles musste im Schnellgang erledigt werden. Schließlich schaffte man es und der Antrag konnte fristgerecht eingereicht werden. Die Kostenberechnung vom November 2021 wies Gesamtkosten von rund 3,7 Millionen Euro aus. Die Regierung von Niederbayern bestätigte die Anteilsförderung mit 80 Prozent, wobei auch entstehende Mehrkosten mit diesem hohen Satz bezuschusst werden.
Aufgrund der allgemeinen Preissteigerungen wird inzwischen mit Gesamtkosten von rund 6,8 Millionen Euro gerechnet, die zum Glück mit dem vollen Fördersatz von 80 Prozent bezuschusst werden. Aber auch trotz dieser hohen Kosten stehen Landrat Werner Bumeder sowie die Bürgermeister Martin Hiergeist und Matthias Kohlmayer voll hinter der Maßnahme, die vom Landkreis und den beiden Gemeinden finanziert wird. Denn damit wird im Radwegebau nicht nur eine Freizeitnutzung ermöglicht, sondern auch eine alltagstaugliche Verbindung geschaffen.
Die beiden kleineren Brückenbauwerke, für die im Mai 2022 der erste Bauauftrag erteilt worden war, stehen bereits kurz vor der Fertigstellung. Der Wegebau auf freier Stecke läuft auch schon. Am beeindruckendsten ist aber der Bau der Brücke über die Autobahn. Weil auch noch ein Feldweg unter der Brücke hindurchführt, müssen zwei Zwischenpfeiler gebaut werden. Die lichten Weiten betragen insgesamt rund 70 Meter. Für den Bau des Pfeilers zwischen den beiden Autobahnfahrbahnen war die Errichtung einer sogenannten „Inselbaustelle“ erforderlich, wozu die Fahrspuren der Autobahn nach außen verzogen werden müssen.
Mitte Juni sollen in einer Nacht von Samstag auf Sonntag die Fertigteilträger eingehoben werden, wozu die Autobahn voll gesperrt werden muss. Planmäßig soll die Brücke Ende September fertig sein. Das Brückenbauwerk wird dann in die Baulast der Autobahn übergehen, wofür künftige Unterhaltungskosten abzulösen sind.