Landratsamt Dingolfing-Landau Landratsamt Dingolfing-Landau
mark-gae304dcfd_1920.jpg

Heimat gemeinsam gestalten

06.02.2025

Heimat gemeinsam gestalten 

Landrat lud zur Bürgermeisterversammlung ein – Themen: Sicherheitskonzepte für Veranstaltungen, Windenergie im Landkreis, Geschäftsstellenstruktur der Sparkasse

 

Dingolfing-Landau. Ein regelmäßiger, intensiver Austausch mit den Kommunen liegt Landrat Werner Bumeder sehr am Herzen. Deshalb hat er kürzlich die Bürgermeister zu einer gemeinsamen Tagung ins Landratsamt eingeladen. Themen waren Sicherheitskonzepte für Veranstaltungen, Windenergie und die Geschäftsstellenstruktur der Sparkasse. 

„Ein gutes Miteinander ist das beste Rezept, um die kommunalen Herausforderungen erfolgreich zu bewältigen und unsere Heimat zu gestalten“, mit diesen Worten begrüßte Landrat Bumeder neben den Bürgermeistern auch Spitzenbeamte aus den Rathäusern, Mitarbeiter des Landratsamtes und externe Referenten. Zu den ganz großen Herausforderungen der Zeit würden auch Strukturveränderungen gehören. Aktuelles Beispiel: der Bankenmarkt. Walter Strohmaier, Bundesobmann der Sparkassen und Vorstandsvorsitzender der Sparkasse Niederbayern-Mitte, referierte über Strukturveränderungen in der Bankenlandschaft und sprach von einem „permanenten Anpassungsbedarf“. 

Verändertes Kundenverhalten in Zeiten der stets fortschreitenden Digitalisierung, so auch im Online-Banking und E-Commerce, sei dabei nur ein Faktor, der Anpassungen notwendig mache, um auf die Kundenwünsche entsprechende Lösungen zu haben. Zinsentwicklung, Investitionsrückgang und Fachkräftemangel seien weitere entscheidende Kriterien, die zwangsläufig zu Strukturveränderungen, nicht nur in der Kreditwirtschaft, führten. 

So habe sich beispielsweise in ganz Deutschland in den vergangenen zehn Jahren die Zahl der Bankfilialen halbiert, so Walter Strohmaier. Im Geschäftsgebiet der Sparkasse Niederbayern-Mitte sei dieser Rückgang mit rund 20 % nicht annähernd so stark. Seit Jahren nun schon sei die Anzahl konstant und man wolle auch weiterhin an den insgesamt 41 Geschäftsstellen festhalten, wie Strohmaier unterstrich. Dies wurde sowohl von Landrat Werner Bumeder als auch den anwesenden Bürgermeistern sehr wohlwollend aufgenommen. Ein großes Augenmerk würde man, so Strohmaier, darauf legen, dass in allen Geschäftsstellen eine qualifizierte Beratungsleistung für alle Lebenslagen der Bürgerinnen und Bürger unseres Landkreises angeboten wird. 

Mit entsprechenden, zeitgemäßen Antworten und Lösungen auf die aktuellen Herausforderungen und „Mega-Trends“ zu reagieren, sei eine der Kernherausforderungen unserer Zeit. Darin waren sich Sparkassen-Vorstandsvorsitzender Walter Strohmaier und der Sparkassen-Verwaltungsratsvorsitzende, Landrat Werner Bumeder, einig. 

Faschingsmärkte und -umzüge stehen kurz bevor, und damit auch die Frage nach den bestmöglichen Sicherheitsvorkehrungen. Ulrich Schüll, Leiter des Sachgebiets „Öffentliche Sicherheit und Ordnung“ am Landratsamt, bot den Veranstaltern Unterstützung beim Erstellen der notwendigen Sicherheitskonzepte und den Kommunen eine umfassende Beratung an. Gerade die Anschläge und Messerattacken der vergangenen Zeit hätten gezeigt, dass nicht nur in Großstädten schreckliche Ereignisse geschehen. „Wir können uns nicht zurücklehnen und sagen: Bei uns passiert sowas nicht“, so Schüll. 

Wenngleich es nie eine 100-prozentige Garantie geben werde, dass alles gut geht, sei doch ein gut durchdachtes Sicherheitskonzept für größere Veranstaltungen notwendig. Ziel müsse dabei immer sein, den Besucherinnen und Besuchern den bestmöglichen Schutz zu ermöglichen und sich als Veranstalter optimal abzusichern. Über Messerverbotszonen sollte man dabei ebenso nachdenken wie über die Frage, wie man Zufahrten absperren kann, beispielsweise mithilfe von Betonwürfeln oder Pflanztrögen. 

Auch Landrat Werner Bumeder appellierte an einen sensiblen Umgang mit dem Thema: „Ich freue mich über jede schöne Veranstaltung und gehe auch sorgenfrei hin, aber man muss sich heutzutage leider intensiv Gedanken über die Sicherheit machen. Hoffen wir alle, dass unsere tollen Feste und Märkte ohne Zwischenfälle über die Bühne gehen und das gemeinsame Feiern im Mittelpunkt stehen darf.“ 

Das Thema Windkraftanlagen beschäftigt die Kommunen im Landkreis ebenfalls – vor allem diejenigen Gemeinden, in denen mögliche Investoren bereits intensiv Flächen suchen und mit Grundstückseigentümern verhandeln. Christine Erbinger, Geschäftsführerin des Regionalen Planungsverbands Landshut, informierte über dessen Aufgaben in diesem Zusammenhang. 

Der Regionale Planungsverband ermittelt geeignete Vorranggebiete, auf denen dann aufgrund einer Privilegierung in vereinfachten Verfahren gebaut werden kann. Außerhalb dieser Vorranggebiete seien die Genehmigungsverfahren aufwändiger und die Zustimmungen der betreffenden Gemeinden notwendig. Um die Vorgaben im Klimaschutzprogramm zu erfüllen, müssten im Landkreis Dingolfing-Landau mittelfristig 90 Windräder gebaut werden, so Christine Erbinger vom Planungsverband. Das Ziel sei nun, die Vorranggebiete mit Bedacht zu wählen. 

Sebastian Zirngibl, Windkümmerer bei der Energieagentur Regensburg, stellte sich und sein Beratungsangebot vor. Die 2009 gegründete Energieagentur Regensburg sehe sich als neutraler Berater seiner inzwischen 200 Mitglieder, darunter neben Kommunen auch Unternehmen. Zirngibl informierte über die Möglichkeit, sich als Kommune selbst Flächen zu sichern und diese im Rahmen eines Projektierer-Auswahlverfahrens zu vermarkten. 

Alle Anwesenden waren sich im Klaren darüber, dass angesichts des emotionalen Themas Windkraft durchdachte Konzepte, eine gute Vernetzung und ein reger Austausch mit Experten unerlässlich ist. Doch auch der enorme Handlungsbedarf beim Ausbau von Energienetzen und -speichern wurde gesehen. 

Landrat Werner Bumeder bedankte sich bei der Geschäftsführerin des Regionalen Planungsverbands und beim Windkümmerer der Energieagentur für die umfassende Beschreibung der Dimension und der Problematik. „Mir ist auch bei diesem Thema ein gutes Miteinander aller Beteiligten wichtig“, so der Landrat. „Unser gemeinsames Ziel muss sein, dass die Heimat letztlich davon profitiert.“

Kategorien: Pressemitteilung