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Asiatische Tigermücke

23.07.2024

Asiatische Tigermücke

Klimatische Veränderungen (v.a. ansteigende Temperaturen) führen dazu, dass gebietsfremde Stechmückenarten, wie beispielsweise die Asiatische Tigermücke (Aedes albopictus), in Bayern immer häufiger geeignete Lebensräume finden. Sie werden durch globalen Warenhandel und Reiseverkehr eingetragen und finden aufgrund klimatischer Veränderungen zunehmend günstige Bedingungen für die Ansiedlung und die Bildung überwinterungsfähiger Populationen. 

Die Asiatische Tigermücke ist in der Lage, verschiedene Krankheitserreger zu übertragen (z.B. Dengue-, Chikungunya- und Zika-Virus). Entsprechende Krankheitsfälle traten bislang nur unter Reiserückkehrenden auf und das Risiko autochthoner Übertragungen (also Übertragungen direkt innerhalb der Region in der wir leben) wird derzeit in Deutschland als gering eingeschätzt. Damit eine Übertragung durch einen Vektor nach vorherigem Stich einer infizierten Person auf eine weitere Person stattfinden kann, bedarf es geeigneter klimatischer Bedingungen, die eine Vermehrung des Erregers in der Stechmücke ermöglichen. Fortwährende Temperaturanstiege begünstigen nicht nur die Verbreitung, sondern ermöglichen langfristig auch autochthone Übertragungen. Sofortige Maßnahmen bei frühzeitigem Entdecken können die Etablierung einer Population verhindern und der Ausbreitung in Bayern entgegenwirken. 

Im Rahmen des Projekts „Bayerisches Steckmücken-Monitoring“ beschäftigt sich das LGL mit gebietsfremden Stechmücken und durch sie übertragene Erreger. Ein Thema, das aufgrund klimatischer Veränderungen zunehmend an Bedeutung gewinnt.

Weitere Informationen zum Projekt finden Sie unter: www.lgl.bayern.de/stechmuecken-monitoring  

Bislang gab es im Landkreis Dingolfing-Landau keine gemeldeten bestätigten Funde der Asiatischen Tigermücke. Das Gesundheitsamt möchte aber über mögliche präventive Maßnahmen aufklären und auf das Projekt des LGL hinweisen. 

  • Als wichtige Maßnahme gilt die Vermeidung von Brutstätten. Potentielle Brutstätten sind beispielsweise auch Friedhöfe, Kleingartenanalagen, etc. Die Asiatische Tigermücke ist ein sogenannter „Container-Brüter“, d. h. sie kann neben ihren natürlichen Brutstätten (z. B. Astlöcher) kleinste Wasseransammlungen wie Blumenvasen, Untersetzer, Vogeltränken, Plastikspielzeug oder verstopfte Regenrinnen für die Entwicklung der Nachkommen verwenden. Dafür klebt sie ihre schwarzen Eier oberhalb der Wasseroberfläche fest. Die Larven schlüpfen, sobald sie durch einen steigenden Wasserspiegel mit Wasser in Berührung kommen. Die Eier sind sehr unempfindlich gegen Trockenheit und Kälte. Auch nach Monaten der Trockenheit oder nach dem Winter können daraus Larven schlüpfen.
    Grundsätzlich gilt: Eine wöchentliche restlose Entleerung wasserhaltiger Gefäße sowie im besten Falle das Abwischen der Innenwände gewährleistet, dass es zu keiner Vermehrung der Asiatischen Tigermücke kommt. 

Weiterhin gilt für die Vermeidung von Brutstätten:

  • Wasserbehälter, z. B. Regentonnen, mit Deckeln oder feinmaschigen Netzen abdecken, so dass die Mücken keinen Zugang mehr haben und keine Eier ablegen können. Dabei ist auf eine sehr genaue Abdichtung zu achten, da die Stechmücken jedes passende Schlupfloch finden.
  • Unbenutzte Vasen, Behälter, Schalen, Reifen, Gartengeräte oder auch Gießkannen, in denen sich Regenwasser ansammeln kann, entfernen oder trocken lagern (z. B. unter Dächern oder wasserdicht abdecken), sodass keine Wasseransammlungen entstehen können.
  • Zaunrohre, Baumhöhlen oder andere Vertiefungen, in denen sich Wasser ansammeln kann, abdecken.
  • Regenrinnen und Regenwasserableitungen wie z. B. Gullys regelmäßig auf Wasseransammlungen kontrollieren. Es sollte sich kein stehendes Wasser bilden können.
     

Der Flugradius der Asiatischen Tigermücke beträgt nur ca. 200 Meter. Die genannten Bekämpfungs- bzw. Vermeidungsstrategien sind daher durchaus wirksam. 

Was können Hinweise auf eine mögliche Asiatische Tigermücke sein?

  • schwarz-weiß geringelter Körper und schwarz-weiß geringelte Beine
  • eine in der Mitte verlaufende weiße Linie am Kopf, die sich auf dem Brustkorb fortsetzt
  • aggressives Stechverhalten, vor allem tagsüber